Weil sich’s hier so schön liegt, haben wir gestern einen richtigen Urlaubstag hier oben genossen. Ach so, die Batterie kam aber auch nicht wie versprochen um 15:00, stattdessen um 14:40 eine Mail, dass sie vom Großhändler nicht mitgeliefert wurde. Am Telefon wurde dann heute morgen zugesagt, und tatsächlich, um minutengenaue 9:00 Uhr fuhr ein Auto vor, entlud die Batterien und nahm unsere alten mit. Und ja, sie sind bereits geladen, also startklar.
Gestern dann eine Radtour in die Umgebung, dabei haben wir zwei der drei Stauseen besucht, die diesen oberen Kanalteil mit Wasser versorgen – weitere vier Stauseen gibt es etwas weiter unterhalb. Dabei haben wir auch das Quellgebiet des Armançon entdeckt, der Fluss, dessen Tal der gesamte Kanal seit der Yonne bisher gefolgt ist. Der erste See ist weitgehend Naturschutzgebiet, Bootfahren (ohne Verbrennungsmotor) erlaubt, Schwimmen nicht. Der zweite See ist hingegen mehr ein Freizeitparadies. Hier haben wir nun endlich, endlich, nach dem langen, kühlen Frühjahr, angebadet!! Im letzten Jahr war das noch im April!
Diese Pause in Pouilly und Umgebungserkundung können wir nur jedem Kanalfahrer ans Herz legen!
Doch nicht nur die Seen sind schön…
Hier unser Liegeplatz am „Gardasee“:
Um 13:00 bekommen wir den für den Tunnel den Passierschein ausgehändigt sowie ein Funkgerät mit fest eingestelltem Kanal, mit dem wir uns in Notfällen in der Leitstelle melden können und Bescheid geben sollen, wenn wir durch sind, damit sie das Funkgerät wieder entgegennehmen.
Und wer nun langsam den Eindruck bekommt, dass der Aufwand rund um diesen Kanal relativ hoch ist, dem würden wir nicht widersprechen. Anders als in unserem heimischen NOK kommt hier allerdings nur alle zwei Tage mal ein Boot durch…
Elodie ist auch vorbereitet, das Dach heruntergeklappt und die Stützen abgenommen, die niedrigst-mögliche Stellung. Gezielt für diesen Kanal hatten wir damals beim Bau des Daches noch einen Schnitt mit Steckverbindung in den eigentlich feststehenden Tei der Stützen eingebracht, zum Glück hatten wir das Tunnelprofil schon damals im Internet entdeckt. Zur Erinnerung hier noch mal das Tunnelprofil:
Als hier noch Lasten befördert wurden, wurden die Boote übrigens zunächst mit Dampfschleppern durch den Kanal gezogen – muss das ein Qualm gewesen sein! Später dann entlang einer auf Grund liegenden Kette mit diesem Elektroschlepper mit Straßenbahntechnik, soweit es die Peitschenstromabnehmer und den Kurbelwiderstand für die Geschwindigkeit betrifft. Die Kette lief über Rollen in einem Blechtunnel unter der Decke des Bootes. Muss das ein Lärm gewesen sein! Bei Stromausfall oder wenn die Abnehmer abgesprungen waren, konnte man offensichtlich auch mittels Handrad kurbeln. Zwei bis drei Stundenlang im kalten, muffigen und kaum beleuchteten Tunnel. Gruselige Vorstellung!
Und so sieht Elodie gerade aus – quasi ein sportliches Cabrio mit Spoiler…