Gestern, am 4.9. sind wir mit dem Fahrrad mal zur gesperrten Schleuse Grosselies vorgefahren. Sehr beeindruckend, wie dort mit Hochdruck daran gearbeitet wird, die Schleuse Montag wieder in Gang zu bringen. Sehr viele Leute und Maschinen arbeiten an vielen Stellen gleichzeitig, und ein Mitarbeiter versichert uns, dass am Montag hier wieder geschleust wird. Bei der nächsten Schleuse, die ebenfalls gesperrt ist, gebe es allerdings noch kleiner Probleme, aber er ist zuversichtlich, dass sie auch das am Wochenende fertig bekommen.
Da wir auch sehen, dass es in der letzten Etappe vor der Grosselie- Schleuse einigermaßen angenehme Liegemöglichkeiten gibt (Wenn man den leichten Dieselgeruch, der von dem dicken, großflächigem Ölfilm auf dem Wasser absieht), verlassen wir heute, Samstag, unseren Liegeplatz und fahren die Strecke durch Charlerois. Leider ist aber schon eine Schleuse vorher Schluss – Ecluse Marcienne gesperrt. Hier liegen wir nun an einer rostigen Spundwand, die höher aufragt als unser Boot. Immerhin, es liegt keine Müllnote mehr in der Luft, sondern nur noch eine leichte Note rostenden Stahls, und die Kühltürme, auf die wir blicken, gehören wohl immerhin nicht zu einem Kernkraftwerk… Dieses Schicksal teilen wir mit einem belgischen Sportboot (und mehreren Berufsschiffen), der Belgier hat vom Schleusenwärter gesagt bekommen, dass sie uns beide evtl. heute noch durchschleusen – was uns zwingt, auf Abruf für den Rest des Tages am Boot zu bleiben. Natürlich wurde am Ende nichts daraus, als wir uns gegen 19:00 Uhr mal vom Boot weg trauen, ist der Schleusenwärter gar nicht mehr da, so dass wir hier wohl auf Montag warten müssen. Oder wird die sonntägliche „Nur-Sportboote“-Schleusung durchgeführt? Wer weiß. Eher nicht. In der Hoffnung, dass wenigstens Montag die ganze Strecke tatsächlich wieder frei ist, und das wir nicht noch den ganzen Tag die inzwischen sich ansammelnden Berufsschiffe vorlassen müssen (was ja immerhin verständlich wäre), ergeben wir uns in unser Schicksal.
Die relative Ruhe an diesem Platz soll sich als trügerisch erweisen – denn gleich oberhalb zwischen uns und dem Ort Gosselies ist der Flughafen Brussel-Süd Charleroi, die Billigflieger starten und landen über unsern Leigeplatz hinweg. Das Wasser ist so schmutzig, von einem Film grauen Staubes bedeckt, mit treibenden Plastiktüten und Damenbinden darin, dss wir fortan auch unsere Toilette nicht mehr mit dem Flusswasser spülen können.
Und nun die Bilder von unserer Stadtdurchfahrt, ohne Kommentar. Auf den ersten sieht man den in die Betonmauer eingelassenen Radweg, von dem ich schon geschrieben hatte.
Genug… Bitte drückt uns alle Daumen, dass wir hier endlich wegkommen!