In Plaue haben wir uns für zwei Nächte in den Hafen Kirchmöser verlegt, dort haben wir unser erstes kräftiges Gewitter erlebt. Mit Aussicht auf den See ein tolles Schauspiel, weil man durch den weiten Blick viele Blitze beobachten kann.
Es folgte wieder eine Nacht auf dem Trebelsee, weiter ging es nach Genthin. Alles in Allem also eine „Rückfahrt“ durch bekanntes Terrain.
Nach Genthin hatten wir zwei Dinge zur – sehr hilfsbereiten – Werft des SET Schiffbau bestellt. Unseren neuen Anker, und einen Ersatz für die nicht mehr hebende Gasdruckfeder. Den Anker haben wir gleich am Werftkai getauscht, zum Glück, denn wir brauchten noch einen größeren Schäkel. Der alte Anker liegt festgebunden auf einer Gummimatte als Reserve auf der Badeplattform.

Sieht gewaltig aus und macht uns Hoffnung, dass die Ankerungen nun auch auf nicht so gutem Ankergrund oder in Strömung verlässlich werden. Der Tausch hat sich schon aus einem anderen Grund gelohnt: der alte Anker musste immer mittels Bootsstange mit viel Fummelei in die richtige Richtung gedreht werden, damit die Spitzen nicht in den Bootsrumpf rammten. Der neue Anker legt sich beim Einziehen von selbst auf eine Seite, dass die Spitzen sich von selbst an die eine oder andere Seite anlegen. Das macht es um vieles einfacher! Dass der Anker sich so passend vor die im letzten Jahr eingeschweißte Edelstahlplatte legt, war zwar erhofft, ist aber letztlich reines Glück.
Bei dem bestellten Klappenheber kam leider ein falscher (ich hatte die falsche Bestellnummer und die richtigen Artikelnummer angegeben, der Lieferant hat sich leider nur nach der Bestellnummer gerichtet…). Der ging gleich wieder zurück, der Lieferant hat noch am selben Tag den richtigen losgeschickt.
Weil die Liegestelle in Genthin nicht so schön ist (gegenüber ist ein großes Industriegebiet, die dortige Waschmittelherstellung sondert immer wieder unangenehme Geruchswolken ab, zudem steht direkt am Anleger ein Wohnhaus, von dem aus man sich arg unter Beobachtung fühlt, sei es aus dem Vorgarten, sei es vom Balkon), sind wir dann weiter zur idyllischen Liegestelle Parey gefahren.
Mittwoch ging es dann mit den Fahrrädern noch mal zurück zur Werft Genthin, um die nunmehr richtige Gasdruckfeder abzuholen.
Donnerstag ist Maria per Fahrrad, Bahn und ab Magdeburg Mietwagen nach Mühlhausen aufgebrochen, zu einem familiären Besuch.
Knut bleibt bis Sonntag am Pareyer Anleger. Endlich mal Zeit zum Hosen nähen:

Weiter soll es dann über Lauenburg nach Lübeck gehen. Eigentlich über Mittelland- und Elbe-Seitenkanal, aber dank des doch recht stattlichen Regens der letzten Tage steigen gerade die Elbepegel wieder beeindruckend an – das sollte genügen, um doch die schöne Strecke über die Elbe zu nehmen! Das entscheiden wir Montag früh.
Seit drei Tage wäre übrigens auch die Saale wieder für uns schiffbar gewesen. Hätten wir uns geärgert, wenn wir Ende Mai die große und teure Landtransportaktion gestartet hätten! Um so mehr freuen wir uns, dass es diese zwei Tage gab, an denen wir zu Wasser aufbrechen konnten!
Bald wieder aufbrechen wollen auch die drei schweizer Kreuzfahrtschiffe, die vor uns liegen und vorbereitet werden. Da werden Stühle gerückt, Schrammen gestrichen, Staub gesaugt, Leuchtmittel getauscht, Elektronik repariert, Wasser aufgefüllt mit Feuerwehrschläuchen aus dem über 300m entfernten Straßenhydranten – einmal auffüllen dauert fast einen ganzen Tag!
