…und die Erleichterung

Beim nächsten Besuch am Boot ist dann Armin vom Bootsservice Wettin zur Schraube getaucht. Immerhin: gleichmäßige Drehung, kein spürbares Spiel, vielleicht ein bisschen schwerer gängig als es sein sollte. Reste von früher mal ausgetretenem Fett waren sichtbar, aber kein frisches. Und nach Einschalten meiner Schmieranlage kam auch tatsächlich kein Fett heraus.

Weil allerdings am mototseitigen Lager recht ordentlich Fett herausdrückte, habe ich die „Brille“, die die dortige Dichtung presst, versuchshalber richtig fest gezogen. Und siehe da – beim nächsten Tauchgang mit eingeschalteter Fettpumpe kam Armin mit dem Daumen nach oben herauf.

Großer Stein vom Herzen: Die Schmierung ist also grundsätzlich durchgängig, nicht von verharztem und verklumptem Fett blockiert, und das Boot würde im Wasser bleiben können.

Eine halbe Schraubendrehung hatte ich beim Festziehen gemacht, nun eine viertel Drehung wieder zurück, und bei einem letzten Tauchgang bestätigte Armin, dass zwar weniger, aber immer noch stetig Fett austritt, wenn die Schmieranlage lief.

Nun war ich versöhnt mit dem Schiffchen und konnte mich entspannt an die andere Dinge machen, die ich mir für den Besuch noch vorgenommen hatte.

Zum Beispiel kann ich jetzt „amtlich hupen“, mit einem für Schiffe über 12m Länge vorgeschriebenen, BSH-zertifizierten Horn. Dies musste durch das Schanzkleid des Oberdecks hindurchgeführt werden und braucht von unten eine Druckluftzufuhr.

Den kleinen Kompressor dafür konnte ich noch hinter der Plafondleiste unterbringen. Zusammen mit dem elektrischen Anschluss schon wieder ein ganzer Arbeitstag.

Das zu Hause vorbereitete Regal für die von uns so geschätzten roten Lebensmittelkisten, habe ich im Schlafzimmer eingebaut. Passt perfekt. Was durchaus erfreulich ist, gibt es doch in so einem Schiff kaum einen rechten Winkel, an dem man maßnehmen kann.

Die beiden größten Heldentaten spielten sich im Keller ab, und die Heldin war meist Maria – klein zu sein, ist im Maschinenraum ein nicht zu unterschätzender Vorteil! Wegen der öligen Finger gibt’s leider nur ein Bild von einem wichtigen Werkzeug nach dem Abwischen… Worum ging’s?:

Wir haben endlich einen Dieselfilter in die Leitung zu den Heizungen eingebaut. Und wir haben unter dem Hydrauliköltank, den wir dafür erst mal leerpumpen mussten (ca. 50l) den Schlauch gewechselt, der zur Hydraulikpumpe hinabführt – dafür der Schlüssel im Bild. Der alte Schlauch war nämlich ganz feucht, vermutlich porös.

Und dann stand ja noch die Neuinstallation der Duschleitungen an, die hinter der Duschkabinenwand einen Frostschaden erlitten hatten. Nun sind neue Leitungen verlegt, aber von außen zugänglich verkleidet… Auch fast ein Arbeigtstag. Nur die alten Anschlusslöcher möchten nun noch abgedeckt werden.

Und neben den geschilderten natürlich zahlreiche andere Kleinigkeiten, die so nebenbei auftauchen. Immerhin bei schönem Wetter, wenn es auch am Dienstag 39° im Boot wurden. Aber dafür gibt’s ja eine Badeplattform und herrlich weiches Saalewasser ringsum…